Heute vor 20 Jahren fuhr ich mit Rufino, seiner Frau und seinem Bruder nach Asuncion, um den Kaufvertrag für unser Grundstück zu unterzeichnen. Thomas hatte seine Unterschrift schon am Vortag geleistet. Wir hatten einen Notar – Lorenzo Livieres, er sprach genauso gut Deutsch wie Spanisch.
Rufino und sein Auto
Es war eine aufregende Fahrt – ich dachte nicht, dass wir es mit Rufinos Auto bis nach Asuncion schaffen…..
In Paraguari mußte er schon das erste Mal einen halben Liter Öl nachkippen – in Yaguaron die erste Polizeikontrolle, er steckte einen 5000 Guarani- Schein hinter den Führerschein, schon durften wir weiterfahren, dann noch einen Plattfuß…..
Endlich in Asuncion angekommen, Herr Livieres übersetzte uns alles, wir unterzeichneten – das nächste Problem, denn Rufino wollte nicht glauben, dass dieses Stück Papier ( der Barscheck ) soviel Geld wert sein sollte.
Unser „Haus“ – Ein Rohbau mit drei Räumen, nicht verputzt, kein Fussboden, keine Fenster nur Fensterläden, keine Küche, kein Bad – Wunderschön!
Also ging ich mit ihm zu meiner Bank – vorher erklärte ich ihm noch, dass er einen Koffer für das Geld bräuchte, den die höchste Banknote waren damals 10.000 Guaranies – was damals etwas weniger als 8 Deutsche Mark waren. Glücklich marschierte er mit seinem Koffer voll Geld rasch zum Auto. Außer noch mehrmals Öl nachkippen verlief die Rückfahrt reibungslos. In Paraguari luden Rufino und seine Familie mich zum Essen ein und dann waren wir glückliche Besitzer unseres “ Hauses “ – ein Rohbau mit drei Räumen, nicht verputzt, kein Fussboden, keine Fenster nur Fensterläden, keine Küche, kein Bad.
Beste Aussicht von der Toilette 🙂
Das Wasser kam aus einem Brunnen, ca 100 Meter vom Haus entfernt. Eimer für Eimer haben wir dort das Wasser hochgezogen und nach Hause geschleppt. Als „Toilette“ diente das bekannte „Paraguayerklo“, ein in einiger Entfernung des Hauses mit drei halbhohen Seitenwänden gemauertes Plumsklo. Die vierte Seite bot den freien Blick auf die Nachbarn und die schöne Umgebung.
Ein Stromanschluss hatte das „Haus“ bereits. Er diente dazu die einzige Neonröhre am Haus zu betreiben, man musste sie bereits am Tag einschalten, den abends war der Strom so schwach, dass sie nicht ansprang.
Aber trotz aller dieser Widrigkeiten waren wir glücklich endlich unser Zuhause gefunden zu haben….
Viele liebe Grüße
Eure Renate
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