Etwa 35 km südlich von Asunción finden wir Villeta am Fluss Paraguay gelegen. Villeta ist eine kleine Stadt, die hauptsächlich wegen ihres Hafens und der Industrieansiedlungen wichtig ist.
1714 wurde die Stadt als “San Felipe de Borbón del Valle del Bastán in the fields of Guarnipitán”, zu Ehren des Königs Felipe von Spanien gegründet. Später erhielt sie den Namen “Villeta” wegen der angeblichen Ähnlichkeit mit einer grossen Villa. Klingt etwas sonderbar, ist doch “Villeta” die Verniedlichung von “Villa”.
Während der Regierung des Theologen Dr. Francias von 1814 – 1840 (die erste Regierung nach der Unabhängigkeit) war Villeta das Kommunikationszentrum mit dem Ausland. Dadurch wurde die ökonomische Entwicklung der Gegend ermöglicht. Bis etwa 1930 war Villeta der Hauptumschlagshafen für den Export von Orangen. Danach, durch neue Ansiedlungen, wurde es ein Industriezentrum für Zement, Stahlverarbeitung und chemische Produkte. Heute ist die größte Zementfabrik in Villeta angesiedelt.
In der Stadt gibt es einige historische Gebäude. Das wichtigste ist die Kirche “Virgen del Rosario”, die während des Triple Alliance Krieges gebaut wurde und zunächst als Hospital genutzt wurde. Die Architektur der Kirche spiegelt die unterschiedlichen Charaktere der Kunst des 19. Jahrhunderts wieder. Einige Kilometer ausserhalb der Stadt kann das Haus von Joseph Mengele besichtigt werden.